Commentary on Political Economy

Friday 15 March 2024

 

Russische Verluste in der Ukraine: 983 Soldaten am Tag

    Ukrainische Soldaten feuern bei Awdijiwka eine Haubitze auf russische Stellungen Bild: dpa

    Im Februar haben die Russen mehr Soldaten am Tag verloren als in jedem Monat seit Kriegsbeginn, sagt ein westlicher Vertreter. Dennoch gewännen sie am Boden zunehmend die Initiative, auch weil der Ukraine Munition fehle.

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    Russland soll im Februar in der Ukraine so hohe Verluste erlitten haben wie in keinem Monat zuvor seit Beginn des Krieges. „Die Zahl der verwundeten und getöteten Soldaten lag bei 983 pro Tag im gesamten Februar“, sagte ein westlicher Vertreter, der nicht näher identifiziert werden darf. Insgesamt bezifferte er die russischen Verluste seit Februar 2022 mit „mehr als 350.000 Soldaten“. „Die partielle und verdeckte Mobilmachung hat es erlaubt, diese Verluste in etwa auszugleichen“, fügte der Vertreter hinzu.

    Politischer Korrespondent für die Europäische Union, die Nato und die Benelux-Länder mit Sitz in Brüssel.

      Mitte Februar war es den russischen Truppen nach schweren Kämpfen gelungen, die Stadt Awdijiwka einzunehmen. Die ukrainischen Truppen befinden sich seither an mehreren Frontabschnitten in der Defensive. „Die Ukrainer beschleunigen den Ausbau von Verteidigungspositionen in mehreren Gebieten. Das betrifft Minenfelder, Panzersperren mit Drachenzähnen, Schützengräben und befestigte Positionen“, so der Vertreter.

      „Wachsender quantitativer Vorteil der Russen“

      Die nächsten Wochen würden für die ukrainischen Truppen „wirklich herausfordernd“, weil Russland versuchen werde, weiter vorzudringen. „Der wachsende quantitative Vorteil der Russen, insbesondere bei der Artillerie, wird es ihnen erlauben, stärker die Initiative am Boden zu übernehmen, während die Ukraine immer noch die Initiative im Schwarzen Meer hat.“ Mit großen, operativ entscheidenden Durchbrüchen sei aber nicht zu rechnen.

      Am Donnerstag hatte NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg die Mitgliedstaaten eindringlich zu mehr Hilfe für Kiew ermahnt. „Die Verbündeten liefern der Ukraine nicht genug Munition, und das hat jeden Tag Konsequenzen auf dem Schlachtfeld“, sagte er.

      Die Lage im Luftraum beschrieb der westliche Vertreter als ausgeglichen. Er wies darauf hin, dass Russland derzeit seine gesamte verbliebene Flotte von Frühwarnflugzeugen des Typs A-50 am Boden lasse. Dies führte er auf erfolgreiche ukra­inische Angriffe zurück. Seit Jahresbeginn seien zwei der insgesamt sieben Flugzeuge abgeschossen worden, die das russische Äquivalent zu den AWACS-Flugzeugen der NATO sind.

      Darüber hinaus hatten ukrainische Drohnen vorige Woche eine Instandsetzungshalle in Taganrog angegriffen, in der sich ein weiteres Flugzeug befunden haben soll. Zudem war ein Transportflugzeug abgeschossen worden, das eine A-50-Crew an Bord gehabt haben soll. Die Russen seien in echter Besorgnis darüber, wie sie ihre Frühwarnfähigkeiten aufrechterhalten könnten, sagte der Vertreter.

      Quelle: F.A.Z.

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